Brandbrief zu anstehenden Kürzungen an den Angeboten für Kinder und Jugendliche im Bezirk Pankow

Arbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit
nach § 78 SGB VIII (AG KJHG)

An:
Bezirk Pankow von Berlin
Bezirksamt Pankow von Berlin
Bezirksbürgermeisterin Frau Dr. Cordelia Koch
Bezirksstadträtin Frau Rona Tietje
Bezirksstadträtin Frau Manuela Anders-Granitzki
Bezirksstadträtin Frau Dominique Krössin
Bezirksstadtrat Herr Cornelius Bechtler
Bezirksstadtrat Herr Jörn Pasternack

Wir, die Arbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit nach §78 SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz), sowie die Geschäftsleitungen von Freien Trägern der Kinder- und Jugendarbeit in Pankow, wenden uns mit einem dringenden Anliegen an Sie: Ende Dezember 2024 erfuhren wir im Kinder- und Jugendhilfeausschuss, dass 2025 die Projekte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im Pankower Bezirk um weitere 129.000 Euro gekürzt werden sollen. Diese niederschmetternde Neuigkeit kam am Ende eines Jahres, in dem die Angebote für Kinder und Jugendliche durch das bezirkliche Sanierungskonzept bereits überdurchschnittlich gekürzt wurden, um die Schulden im Bezirk Pankow in den Griff zu bekommen.

Nun sollen diese fehlenden 129.000 Euro auf die Projekte für Kinder und Jugendliche der Freien Träger umgelegt werden. Die Auswirkungen eines solchen Handelns wären fatal! Entstanden ist die Finanzlücke von 129.000 Euro – so unsere Information – durch Kommunikationsirrwege zwischen Bezirk und Senat. Das kann passieren! Fehler passieren! Wie es genau dazu kommen konnte, ist komplex und nicht eindeutig aufzuklären. Dass jetzt jedoch der Kinder- und Jugendarbeit in Pankow die fehlende Summe im Nachhinein durch weitere Kürzungen der Zuwendung 2025 in Rechnung gestellt werden soll, ist völlig inakzeptabel. Wir nehmen den weiteren Raubbau an den sozialen Angeboten für die Kinder und Jugendlichen im Bezirk nicht hin! Wir fordern den Bezirk auf, eine bezirksinterne Lösung zu finden und Verantwortung für den Schlammassel zu übernehmen!

Die Projekte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, die ohnehin schon immer weniger Öffnungszeiten und Angebote im Bezirk anbieten können, sollen jetzt mit den weiteren Kürzungen für Fehler der Verwaltungen im Bezirk und Senat herhalten. Die Konsequenzen für die Öffnungszeiten der Angebote für Kinder und Jugendliche sind enorm, da die anstehenden Kürzungen bei den meisten Projekten ausschließlich zu Lasten der Personalkosten gehen werden. Die Mittel für Sachkosten mussten meist bereits auf ein Minimum reduziert werden. Spielräume für Kürzungen gibt es schon lange nicht mehr – es geht an die Substanz.

In der Konsequenz reduzieren sich die Angebote für Kinder und Jugendliche. Die Öffnungszeiten werden reduziert und die pädagogischen Fachkräfte haben weniger Zeit, um die Kinder und Jugendlichen bedarfsorientiert und präventiv zu beraten und zu begleiten. In der Folge sinkt die Anzahl der Leistungsstunden und damit das davon abhängige vom Senat bereitgestellte Budget für die Offene Kinder- und Jugendarbeit. Mit dieser, in zwei Jahren folgenden geringeren Budget-Zuweisung, sind weitere Kürzungen für die Jugendarbeit im Bezirk vorprogrammiert. Wir sagen deshalb: NEIN!

Wir fordern das Bezirksamt Pankow als Kollegialorgan, insbesondere Frau Dr. Cordelia Koch als Bürgermeisterin und Finanzverantwortliche eindringlich dazu auf, eine Lösung zu suchen und zu finden, die keine Reduzierung der Angebote für unsere Kinder und Jugendlichen bedeutet. Es ist in Ihrer aller Verantwortung den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass sie von den Politikerinnen ernst genommen werden und sie Vertrauen in Sie haben können, auch wenn sie erst zukünftig wählen können. Sparen Sie nicht an den jungen Menschen! Bieten Sie Ihnen Perspektiven! Die Pankower Arbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit nach § 78 SGB VIII (AG KJHG) Kontakt: Sprecherin der AG §78 OKJA §78 SGB VIII, Jana Ringer 0151 16557914 Brandbrief zu anstehenden Kürzungen an den Angeboten für Kinder und Jugendliche im Bezirk Pankow

Erstunterzeichnerinnen:
Arbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit nach §78 SGB VIII
FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, Doreen Sieg (Geschäftsführung)
Juventus e. V. Jugendförderverein, Projektteams „Kiez Moves“ und „Mahler 20“
Gangway e. V.
Haus der Jugend „Bunte Kuh“ e. V.
Humanistischer Verband Kinder lernen Leben gGmbH
Kinderring Berlin e. V. mit den Einrichtungen: Riff im Oktopus, Kiez Klub Pankow, JFE OC23 Kjfe, Kinder- & Jugendbeteiligungsbüro
„P.Bühne“ e. V. Kinder-Spiel-Zentrum, Lena Hauser (Geschäftsführung)
KJFE Schabracke, JFE Der Alte, Freizeitzentrum Upsala
Abenteuerspielplatz Inge mit den Angeboten “Bewegung in der Lücke” und “Willkommen bei Inge”
Machmit! Museum, Uta Rinklebe (Geschäftsführung), Maren Klingbeil (stellvertretende Geschäftsführung)
Netzwerk Spiel / Kultur Prenzlauer Berg e. V.
Outreach GgmbH, Ralf Gilb (Geschäftsführung)
Spielkultur Berlin-Buch e. V. mit den Einrichtungen: Kinderklub „Der Würfel“ und Mädchentreffen Berlin Buch, Aktivspielplatz „Treffpunkt Schleife“ (ehem. SC Heinersdorf), Archäologie- und Abenteuerspielplatz MOORWIESE und Naturerfahrungsraum WILDE WELT, Der Spielwagen und Klimamobil
Spielraum Pankow e. V. mit KBH Pinke Panke und ASP Franz B.
Tanzwerkstatt NO LIMIT e. V., Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung
tivo* – Zentrum für feministische Mädchen*arbeit (Kinder lernen Leben gGmbH)
Unabhängiges Jugendzentrum Pankow JUP e. V., Jana Ringer (Geschäftsleitung) und JUP- Team

zur Online-Petition „Abwenden weiterer Kürzungen in der Offenen Kinder-und Jugendarbeit in Berlin Pankow“.